Gedanken zum Jahresabschluss

Ein Jahr hat sich geneigt...

Wieder einmal stehen wir an der Schwelle eines neuen Jahres. Viele Pläne werden für die kommenden zwölf Monate geschmiedet. Und doch, niemand von uns vermag zu sagen, was auf uns zukommt.
War es nicht vor einem Jahr genauso? Das Jahresende ist aber auch eine Zeit des Rückblickes. Haben sich unsere Pläne und Erwartungen erfüllt? Wie war es, das Jahr 2002? Wir alle habe Zeiten der Freude aber auch der Trauer erlebt. Viele Mitmenschen haben sich gefunden, eine Familie gegründet, Nachwuchs bekommen oder einen besonderen Erfolg, ob im Beruf, im Sport oder sonst wo gefunden. Andere jedoch mußten den Verlust ihres Arbeitsplatzes oder gar den Tod eines lieben Ver-wandten, Freundes, Kameraden oder Bekannten verschmerzen. Für viele kam dieser Schlag gar zu plötzlich ohne eine Möglichkeit der Vorbereitung. Die Weihnachtstage machen uns dieses nur zu deutlich.
Aber - Liebe Leserinnen und Leser - wenn wir zurück blicken, darf man nicht nur bei sich stehen bleiben. Wir, in unseren Dörfern, leben in einer guten Gemeinschaft, die sich im Laufe eines Jahres wiederholt als die Stärke des ländliches Raumes darstellt. Denken wir an die verdienstvolle Arbeit unserer Vereine und anderer Initiativen freiwilliger Helfer. Was wäre unser Gemeinwohl, unsere Stadt, unser Land ohne die unbezahlbare Arbeit des Ehrenamtes: Nichts! Aus der Erfahrung meiner Arbeit in Atteln kann ich sagen: Wir diskutieren Probleme, entscheiden, und lösen diese gemeinsam. Ob beim Wettbwerb "Unser Dorf soll schöner werden" registriert oder nicht!! Man stelle sich einmal vor das Ehrenamt streikt, zum Beispiel als Wahlvorstand bei Wahlen. Ob dieses wohl zum Nachdenken in höheren politischen Ebenen führen würde? Auch einmal mit Blick auf die gegen das Grundgesetz verstoßende Benachteiligung des ländlichen Raumes? Natürlich sind die öffentlichen Kassen leer, aber warum wird immer überproportional im ländlichen Raum gespart? Die Freiraumpauschlale, Schülerfahrtkosten, Investitionspauschale sind nur eine Beispiele. Den Worten unseres Bürgermeisters Manfred Müller ist nichts hinzuzufügen. Spart man etwa bei uns, weil das Ehrenamt noch hier funktioniert?
Ein Thema aber macht uns in Atteln Sorgen, oder besser gesagt: Es spornt uns zu Taten an. Der Umbau unseres Waldschwimmbades zum Naturschwimmbad für das Altenautal! Einige werden jetzt sagen: "Die Kassen der Stadt sind leer, der Bürgermeister spricht von zusammenbrechenden Steuereinnahmen und der Köhler träumt vom Umbau des Attelner Bades. Wo lebt der eigentlich?"
Liebe Leserinnen und Leser - bedeuten schlechte Zeiten das Ende jeglicher Planung. Sind wir nicht gerade jetzt gefordert, die Ärmel hoch zu krempeln und gemeinsam für die Lebensqualität unserer Dörfer zu arbeiten, ja zu kämpfen? Wir haben noch eine Chance unser Bad zu erhalten. Dazu müssen in den nächsten Monaten wichtige Entscheidungen fallen, wie etwa die Gründung eines Trägervereines. Aber auch die Behörden, das heißt auch der Kreis Paderborn, müssen hier mitziehen. Ideen sind nicht schlecht nur weil sie von Bürgern kommen - Herr Landrat! Das gilt sowohl für unser Naturschwimmbad wie auch die Renaturierung der Altenau. Hier arbeiten Bürger für Bürger. Wenn wir alle in unseren Dörfern so aktiv weiterarbeiten, der tolle Adventsmarkt in Henglarn, das neu konzipierte Maifest in Atteln, jetzt Spiekerfest, zeigen es, werden wir auch die vor uns liegenden schweren Monate meistern und unsere Orte damit stärken.
Zum Schluß möchten allen aktiven Frauen und Männern, die sich im vergangen Jahr wieder so vorbildlich für unser Atteln, ob in den Vereinen, in den Gremien der Kirchen und der Politik und darüber hinaus eingesetzt haben, im Namen unser Dorfgemeinschaft von Herzen danken.

Gestatten Sie mir - Liebe Leserinnen und Leser - noch eine kurze Bemerkung. Im vergangen Sommer haben wir nach 32 Jahren unseren bisherigen Pfarrer Rudolf Thiele in seinen wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Er hat sich große Verdienste um unseren erworben, wofür ich ihm noch einmal recht herzlich danken möchte. Für das Altenautal ging eine Ära zu Ende. Besonders aber freut es uns, daß wir mit Pastor Johannes Wiechers einen offenen, aber auch entschlossen neuen Pfarrer bekommen haben. Er hat gerade mit Blick auf den kommenden Pastoralverbund keine leichte Aufgabe übernommen, die berechtigten Interessen der einzelnen Dörfer zu bündeln und dennoch die über Jahrhunderte gewachsenen Traditionen zu erhalten. Wir alle wünschen ihm dabei viel Glück. Eine Freude am Rande, es ist schön zu sehen, wie gut er in unsere Dorfgemeinschaft aufgenommen worden ist. Auch dafür vielen Dank!

Nun wünsche ich, Liebe Leserinnen und Leser, Liebe Attelnerinnen und Attelner, uns allen ein schönes, besinnliches Weihnachtsfest und für das kommende Jahr Gesundheit, Erfolg und Gottes Segen!

Ihr/Euer Heinz Köhler
Ortsvorsteher in Atteln